Ausstellung
Chandigarh sehen. Schweizer Reportagen

Veranstalter: gta Archiv
Datum: Donnerstag, 21. Mai 2015 bis Sonntag, 4. Oktober 2015
Ort: Centre Le Corbusier / Museum Heidi Weber, Höschgasse 8, Zürich
 

Am 21. Mai 2015 wird im Centre Le Corbusier – Museum Heidi Weber die Ausstellung “Chandigarh sehen. Schweizer Reportagen” eröffnet. Sie wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Stadt Zürich und dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta der ETH Zürich realisiert. Die von einer Vortragsreihe begleitete Ausstellung dauert bis Oktober 2015.

1968/69 wurde im wenige Monate zuvor eröffneten Centre Le Corbusier eine heute legendäre Ausstellung gezeigt, Jürg Gassers umfassende fotografische Bestandsaufnahme Chandigarhs. Der Zürcher Fotograf hatte im Auftrag von Heidi Weber die neue Hauptstadt des indischen Gliedstaats Punjab besucht. Die fotografische Ausbeute dieser Reise übersetzte er – die räumlichen Qualitäten des Zürcher Pavillons nutzend – in eine repräsentative Schau.

Gasser war nicht der erste Schweizer Fotograf mit Reiseziel Chandigarh. Bereits in den Fünfzigerjahren, im grossen Jahrzehnt der Reportagefotografie, hatten Schweizer Architekten und Fotografen die von Le Corbusier ab 1951 geplante Kapitale am Fusse des Himalayas besucht und ihre Entstehung fotografisch dokumentiert. Zu diesen gehören die „Magnum“-Fotografen Ernst Scheidegger und René Burri oder Architekten wie Hans und Karihanna Frei und Dolf Schnebli. Ihre teils ikonischen Bilder trugen wesentlich zur Popularisierung dieses wegweisenden städtebaulichen Projekts bei. Gleichzeitig begründeten sie eine Tradition der kontinuierlichen fotografischen Dokumentation und Interpretation der rasant wachsenden Stadt.

Teile der fast vollständig erhaltenen originalen Fototafeln der Ausstellung von 1968/69 bilden das Rückgrat der aktuellen Schau. Sie werden zum einen mit Farbfotografien konfrontiert, die Gasser 2014 von seiner letzten Reise nach Indien mitbrachte und die die heutige Millionenstadt in all ihren widersprüchlichen Facetten zeigen. Zum andern wird mittels konzis ausgewählter Beispiele aus fünf Jahrzehnten das breite Spektrum medialer Auseinandersetzung mit Chandigarh zur Diskussion gestellt. Es umfasst sowohl strukturell-architektonische als auch soziologisch-ethnographische Perspektiven, aber auch kritische Reaktionen auf diese Bildtraditionen in jüngerer Zeit.


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Begleitprogramm zur Ausstellung im Centre Le Corbusier / Museum Heidi Weber